Die letzte Welt
Wie für viele andere Forscher seiner Zeit stehen die Entdeckungen Julius von Payers nicht für ein singuläres Interessengebiet. Afrikaforscher begaben sich auf Polarexpeditionen und Alpenerkunder wie Payer interessierten sich auch für die Gletscher und Berge der Nordpolarregion. Ist für uns heutige Menschen das Kerninteresse von Payers Forscherdrang klar ersichtlich und verständlich – die Faszination der Berge und der sie umgebenden Gletscher – so sind die schier übermenschlichen Anstrengungen, die diese Männer zur Realisierung ihrer Ziele auf sich genommen haben, kaum nachvollziehbar.
Julius Payer, aus: Payer: Die Entdeckung des Kaiser-Franz-Joseph-Landes. Brockhaus 1926
Julius Payer wurde am 2. September 1842 als Sohn eines Offiziers in Teplitz-Schönau geboren. Eine höhere Schulbildung war ihm nur innerhalb einer militärischen Laufbahn möglich. Ab seinem 10. Lebensjahr besuchte er das Kadetteninstitut Karakau und später die Theresianische Militärakademie in Wien. Mit 17 Jahren wurde er als Unterleutnant dem 36. Infanterieregiment zugeteilt. Nach Stationen in Mainz und Frankfurt und herausragenden Leistungen in der Schlacht bei Solferino wurde Payer 1860 nach Verona abkommandiert.
Die Verona umgebenden Monte Lessini zogen ihn magisch an. In seiner kargen Freizeit unternahm er erste Exkursionen mit Blickkontakt zu den Gletschern und Gipfeln der Adamellogruppe. Schon zu dieser Zeit zeichnete er das Gesehene und nahm anhand seiner Skizzen entscheidende Verbesserungen an den mehr als unzulänglichen Karten der Umgebung vor. Seine hochalpine Laufbahn begann 1863 in Alter von 21 Jahren mit Besteigungen in den Hohen Tauern. Einen ersten Höhepunkt erreicht sie in der schwierigen Gratbegehung des Großglockners (1864). Diese Exkursion schilderte Payer, ergänzt durch einen geographischen und orographischen Überblicks, sowie Skizzen und einer Karte, in Petermanns „Geographischen Mitteilungen“. Von dieser Arbeit beeindruckt, ermutigte ihn Petermann, ein international mit den höchsten Ehren dekorierte Geograph, zu weiteren Erkundungen.
Da Payer die Mittel hierzu fehlten, konnte er zunächst nur mit primitivster Ausrüstung diesem „Auftrag“ nachkommen. Bei einem Monatssold von 36 Gulden musste er sich die 120 Gulden, die er für die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände benötigte, vom Munde absparen. Doch um seinem sich selbst gesteckten Ziel nachzukommen, wahrheitsgetreue Karten der bisher unbekannten Alpengebiete zu erstellen, benötigte er „Wagnis und Glück“, so sein später formuliertes Lebensmotto.
Gleichgesinnte Vorgänger fand Payer in Anton von Ruthner und Jakob Weilenmann. Sie wollten nicht nur private Abenteuer in aufregender Natur erleben, sondern deren geologischen Aufbau und topografischen Verhältnisse erforschen und touristisch erschließen helfen. Payer setzte diese Vorgehensweise in der Kartographierung der Adamello- und Ortlergruppe fort. Auf Verständnis stieß er trotz des drohenden Krieges mit Italien bei seinen Offizierskollegen dabei nicht. Im September 1864 erkomm Payer zusammen zwei italienischen Führern die höchsten Erhebungen der Adamellogruppe und kartographierte sie nur mit Kompaß und Augenmaß. Dennoch bildeten diese, im kleinen Maßstab „a la vue“ hergestellte Karten einen enormen Fortschritt gegenüber den bisherigen. Petermann stellte Payer zur Veröffentlichung seiner Ergebnisse die „ Ergänzungshefte“ der Mitteilungen zur Verfügung. Zumindest in geographischen Fachkreisen hatte sich Payer damit ein enormes Ansehen verschafft.
Zum persönlichen Wagnis gesellt sich jetzt auch noch das notwendige Glück. Den Garnisonswechsel nach Venedig wollte Payer zu Fuß durch die Alpen bewerkstelligen. In Tione wurde er von einen ehemaligen Vorgesetzten gebeten, für den in Trient kommandierenden General Kuhn ein Fäßchen mit 3 Forellen mitzunehmen. Kuhn zeigte sich von den privaten Forschungen Payers und dessen Ergebnissen begeistert und sicherte ihm im Falle seiner Ernennung zum Kriegsminister staatliche Unterstützung für seine Forschungen zu. Er wurde 1868 tatsächlich Kriegsminister, hielt Wort und unterstützte als lebenslanger Freund und Gönner Payer bei seinen zukünftigen Forschungsreisen. Als Zeichen der glücklichen Fügung verwendete Payer die drei Forellen als sein persönliches Emblem.
Die Anfangserfolge ließen Payer nicht ruhen. Mühen und Beschränkungen, Hunger und Wetter konnten ihn manchmal zurückhalten, die Freude und der Drang zu Forschen trieb ihn aber immer weiter vorwärts. In den Sommermonaten der Jahre zwischen 1865 und 1868 beging er erneut die Ortler-Gruppe, diesmal zusammen mit einem der wenigen ausgewiesenen Bergführer ihrer Zeit, dem Suldner Johann Pinggera, einen genauso „wuiden Hund“ wie Payer selbst. Im Trafoier Gebiet, rekrutierte er einen weiteren Bergführer, den Thöni, einen Vorfahren des späteren Skiolympiasiegers Gustav Thöni (Dieser besitzt in Trafoi an der Straße zum Stilfser Joch ein Hotel und führt auch heute noch seine Gäste persönlich auf historischen Pfaden in die Berge).
In bis zu 16-stündigen Gewalttouren, bei Kältegraden von bis zu -20°, mit Barometer, Meßlatte und Theodolit ausgerüstet, bestiegen sie neben der Suldenspitze, dem Ortler und dem Monte Cevedale im Tagesrhythmus 3000er-Berge - eine heute kaum nachvollziehbare Strapaze. Bezieht man in diese Betrachtungen auch noch das von ihnen verwendeten Material (Schneebrille und Eisaxt, das Seil bliebt auch bei Gletscherwanderungen und Gratbegehungen unverwendet im Rucksack), die Unterkunftsmöglichkeiten (freies Biwakieren, verwanzte Sennhütten) und nicht existierende Aufstiegshilfen (keine Karten, keine Wege, Steige und Markierungen) mit ein, so beeindruckt ihre Leistung immer mehr. Auf fast alles konnte, auf vieles musste Payer bei seinen Touren verzichten, auf eines jedoch nicht: ein gutes Tröpfchen Wein führte er immer mit. Payers Leistungsbereitschaft verbunden mit seiner jovialen Art machten ihn in den erkundeten Gebieten rasch bekannt und berühmt. Seine Untersuchungen zur Ortlergruppe, schloß Payer 1868 ab. Begleitet auf seinen Exkursionen wurde der jetzt von dem Kaiserjäger und Wildschützen Haller. Zusammen erkundeten sie das zu damaliger Zeit schönste, wildeste und erhabenste Alpental, das Genovatal mit dem ihn abschließenden Cercengletscher.
Payer hat in diesen vier Jahren die wesentlichen Grundlagen für die wissenschaftliche wie touristische Erschließung der Amadello- und Ortlergruppe geschaffen. Er bestieg allein in der Gegend um den Ortler 60 Gipfel, davon 22 als Erstgehung. Hinzu kommen 30 Erstbesteigungen im Amadello Gebiet. Die Gipfelaufenthalte dienten ausschließlich der wissenschaftlichen Erfassung und Beobachtung. Mitunter hielt er sich dort bis zu 12 Stunden auf, maß, zeichnete und ließ sich, um seine Arbeit nicht zu unterbrechen von seinen Begleitern mit Brot und Ziegenfleisch füttern. An alpinistischen Wagemut – heute würden wir es eher als gefährlichen Leichtsinn bezeichnen – wurde er nur von dem Erkunder der Allgäuer Alpen und des Karwendels, Hermann von Barth, übertroffen. Payer galt deshalb nicht zu Unrecht als „Matador unter den deutschen Bergsteigern“.
Payer hat bei seinen Begehungen einer großen Anzahl von Pässen und Bergen erstmals einen Namen gegeben. Er dokumentierte diese schriftlich und gab die Benennungen an die örtlichen Multiplikatoren (Bergführer, Gastwirte, Bürgermeister) zur Verbreitung weiter. Mit Stolz hat er in seinen Erinnerungen notiert: „Kein Schneefeld, keine Schuttrinne in dem wilden Umkreis von Monte Vioz bis zum Stilfser Joch, die wir nicht begangen hätten! Mit welcher Befriedigung summierte ein einziger Rückblick die zahlreichen Gefahren und Anstrengungen!“. Seine Erlebnisse und Ergebnisse wurden abernicht nur von der Leserschaft der Geographischen Mitteilungen wahrgenommen. Die Universität Halle verlieh ihm hierfür die Ehrendoktorwürde und Petermann erwirkte die Einladung zur Teilnahme an der zweiten deutschen Nordpolexpedition. Er fungierte ebenso wie Kuhn als lebenslanger Förderer von Payer. In seinen Geographischen Mitteilungen publizierte der „Vater der deutschen Polarforschung“ nicht nur die neuesten Forschungsergebnisse aus aller Welt, er organisierte Entdeckungsreisen, übernahm die Beschaffung der hierfür nötigen Geldmittel und stellte Kontakte her.
Mit der Einladung zur Nordpolexpedition erfüllte sich für Payer ein lang ersehnter Traum, die Berge und Gletscher im ewigen Eis zu erkunden. Payer war als Schlittenführer und Topograph vorgesehen. Am 15. Juni 1869 brachen der Schraubendampfer „Germania“ und das Segelschiff „Hansa“ von Bremerhaven Richtung Grönland auf. Ziel und Zweck der Reise war die Entdeckung und wissenschaftliche Erforschung der arktischen Zentralregion von 75° nördlicher Breite an. Es sollte die Schiffbarkeit dieses Teils des Eismeeres (Behringstraße) ebenso erkundet werden wie die Vermessung der Landes- und Meeresgebiete Ostgrönlands. Mittels Schlittenexkursionen sollten die dortigen Gletscher kartographiert werden. Diese Aufgabe fiel Payer zu.
Schon der Beginn der Expedition begann wenig glücklich. Nachdem sie in den mit klippenreichen Gletschern gefüllten Grönlandstrom geraten sind, verloren sich die beiden Schiffe in dichten Nebel. Am 14. September wurde die „Hansa“ von den Eismassen komplett eingeschlossen. Starke Eispressungen führten einen Monat später zum Untergang des Schiffes. Die Schiffbrüchigen konnten sich mit dem Nötigsten auf eine immer kleiner werdende Eisscholle retten. Erst 200 Tage später und um über 2000 km nach Süden abgedriftet, konnten sie geborgen werden.
Die „Germania“ hatte mehr Fortune und gelangte eisfrei bis zu den Shannon- und Kuhn- Inseln (ein Namensgeschenk Payers für seinen Gönner). Dort stieß Payer auf ein gewaltiges Braunkohlelager, zahlreiche Petrefakte und Spuren einstiger Diluvialgletscher. Seine zweite Schlittenreise sollte die Verzweigungen des Gael-Hamkes-Bai und die Existenz des von Clavering 1823 vermuteten Sundes erkunden. Mit Beginn des arktischen Winters mußten sie vermehrt mit Schneestürmen und enormer Kälte kämpfen, die weitere Ausfahrten unmöglich machten. Im März 1870 setzte Payer seine Schlittenfahrten fort. Er entdeckte hierbei das „König-Wilhelm-Land“, mit Resten menschlicher Siedlungen und bis zu 2000 m hohen Bergen. Erneute Stürme, Schneeblindheit und eine zu geringe Verproviantierung erzwangen einen erneuten Rückzug zum Schiff. Am 22. Juli konnte die „Germania“ das Packeis verlassen und zurückfahren. Payer veröffentlichte seine Ergebnisse und Karten vom „inneren Grönlands“ ein Jahr später im Jahrbuch des Österreichischen Alpenvereins.
Aufgrund seiner Entdeckungen wurde auch in Österreich das Interesse an der Polarforschung geweckt. Payer wurde mit einer weiteren Forschungsreise beauftragt. Diese stand unter dem Seekommando des k. und k. Schiffleutnants Karl Weyprecht. Die,aus der ersten Erkundungsfahrt gewonnenen Ergebnisse ermutigten zu einer mehrjährigen Expedition, der sog. „Österreichisch-Ungarischen Nordpolexpedition 1872 bis 1874“. Ein Förderverein stellte die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Ausgestattet mit der extra für dieses Vorhaben gebauten „Tegetthoff“ sollten sie die nordöstliche Durchfahrt des Eismeeres sowie Meeresteile oder Länder im Nordosten von Nowaja Semlja finden und erforschen. Mit von der Partie waren auch diesmal die alpenbewährten Kaiserjäger Johann Haller und Alexander Klotz. Die Besatzung wurde in Istrien rekrutiert, die 8 Schlittenhunde in Grönland aufgenommen. Verproviantiert war das Schiff für 2 Winter und 3 Sommer.
Im Juni 1872 lief die „Tegetthoff“ in Bremerhaven aus. Doch die diesjährige frühe Vereisung des Nordmeers erzwangen schon Ende August ihr Festsitzen bei Kap Nassau 76° n. Br. Sie waren nunmehr, wie Payer vermerkt, „nicht mehr Endecker, sondern unfreiwillige Passagiere des Eises“. So begann die 14 monatige, überraschend nach Norden führende Eisdrift der „Tegetthoff“ mit ihren schrecklichen Eispressungen. Trotz der unwirtlichen Bedingungen setzte die Mannschaft ihre Forschungsaufgaben fort. Durch einen streng reglementierten Arbeitstag versuchte man die Eintönigkeit des Alltags, die Enge des Zusammenlebens und die deprimierende Dunkelheit zu bekämpfen. Abwechselung und Zusatzproviant versprach die Eisbärenjagd und das Erbauen von Eisstädten. Die permanenten Eispressungen führten zu einer Hebung und damit einhergehenden Neigung des Schiffes weit über die Wasserlinie hinaus. Es war inmitten der Packeisgebirge immer vom Zerbersten bedroht.
Eisbärenangriff, aus Julius Payer: Die Entdeckung des Kaiser-Franz-Joseph-Landes, Brockhaus 1926
Im August 1873 nach monatelanger Norddrift sahen sie auf 79° n. Br. überraschenderweise Land, das dem sie den Namen „Kaiser-Franz-Joseph-Land“ gaben. Doch erst im Oktober kamen sie der Landmasse so nahe, daß sie es in einem Gewaltmarsch in Augenschein nehmen konnten. In der polaren Nacht waren nur noch kleinere Erkundungsfahrten möglich, die Abwechslung in ihren zweiten Winter brachten. Erst am 10 April 1874 konnte Payer mit den Kaiserjägern und einigen Matrosen die Gletscher um Kap Schrötter erkunden. Unter widrigsten Bedingungen versuchte Payer so viele Information wie möglich von dem neuentdeckten Gebiet zu sammeln. Die Ergebnisse seiner 840km langen Erkundungen wurde ebenso wie Weyprechts meteorologischen und magnetischen Untersuchungen in Kisten verlötet. Am 20. Mai mussten sie ihr Schiff aufgeben und versuchten mit 4 Booten und je 700 kg Proviant das offene Meer zu erreichen. Nur mit ihrer Kleidung am Leib, einer Decke zum Schlafen (im Freien), zogen sie, oft eingesunken bis zur Brust, die Schiffe durch das Eisgebirge. 2 Monate später erreichten sie unter Aufbietung übermenschlicher Kräfte das offene Meer, von wo sie am 24. August von dem russischen Schoner „Nikolay“ aus ihrer Not erlöst wurden. Ihre Rückfahrt durch Deutschland und Österreich glich einem einzigen Triumphzug.
Die Berichte ihrer Reise waren so unvorstellbar, daß ihre Glaubhaftigkeit angezweifelt wurde. Zwar versuchte Payer anhand seiner Tagebücher das Gegenteil zu beweisen, doch herrschte unter seinen Offizierskollegen die vorwiegende Meinung, das entdeckte Land existiere nicht und die geschilderten Strapazen könne kein Mensch aushalten. Enttäusch und gekränkt, dennoch hochdekoriert und mit erblichen Adel ausgezeichnet, nahm Payer im Oktober 1874 mit 33 Jahren seinen Abschied. Finanziell hatten sich seine Entbehrungen nicht gelohnt. Sein letzter Sold betrug lediglich 44 Gulden.
Zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesundheit kurte er in Franzensbad bei Eger. Dort lernte er Fanny, die Frau des Frankfurter Bankiers Kahn, eines Neffen von Louis Rothschild, kennen. Nach Fannys Scheidung siedelte das Ehepaar 1878 nach Frankfurt und 1880 nach München um, wo 1882 Payer an den dortigen Kunstakademien seine Ausbildung zum akademischen Maler abschloß. Payer verarbeitet in seinen Bildern die Erlebnisse seiner Nordpolreisen und die anderer Forscher. Mit seinem „Franklin-Zykus“ gewann der die große goldene Medaille der Münchner Akademie. Weitere Auszeichnungen u.a. auf der Pariser Weltausstellung folgten und festigten seinen Ruf als Maler. Der Verlust eines Auges, für das er seine Frau verantwortlich machte, führte zur Trennung und zu seinem Umzug nach Wien.
Hier gründete er im ehemaligen Atelier von Makart eine Malschule für junge Damen, die sich großen Zulaufs erfreute. Als Forscher geriet er trotz seiner über 1200 Vorträge, auf denen er über seine Erlebnisse berichtete, zunehmend in Vergessenheit. Als Mensch und Bergführer war er dagegen in ganz Tirol bekannt wie ein bunter Hund. Einzig seine Tätigkeit als Berichterstatter für den Baedeker, für den er touristische Empfehlungen aussprach, schränkte seine Beliebtheit vor Ort ein. In seinen letzten Lebensjahren erhielt er vom österreichischen Kaiser eine lebenslange Gnadenrente von 6000 Kronen. Payer verstarb am 29. August 1915, seiner Sprache beraubt und nahezu blind im slowenischen Kurbad Veldes. Seine außereheliche Tochter und seine neue Lebensgefährtin pflegten ihn bis zum Schluß. Aus Trauer über den Verlust ihres Partners folgte sie ihm wenige Tage später in den Tod.
Payers Erinnerungen der Nordpolfahrt wurden in alle europäische Sprachen übersetzt. Noch heute gelten sie „Must“ der Polarforschung. Auch Payers Schilderungen der Adamello und Ortler Berge hat die aktuelle Alpenliteratur wenig Gleichwertiges entgegenzusetzen. Der Deutsche und Österreichische Alpenverein errichtete ihm zu Ehren 1892 in Sulden eine Gedenktafel. Auch eine der ersten Hütten des Alpenvereins, ist nach ihm benannt: die Payerhütte am Tabarettakamm des Ortlers. Ansonsten verweisen nur unbedeutende Grat- und Gletscherbenennungen auf diesen heute nahezu vergessenen großen Forscher und Maler hin.